Streitschlichtung
Kurzinformation
Kleinere Streitereien unter Schüler(innen) werden an der Realschule Haspe mit Hilfe von ausgebildeten Streitschlichtern geregelt.
Die Ausbildung der Streitschlichter(innen) erfolgt im Rahmen des zusätzlichen Unterrichts in der 9. Klasse. Nach einem Schuljahr Ausbildungszeit stehen die Streitschlichter(innen) dann im 10. Schuljahr für den Streitschlichterdienst bereit.
Ausgebildet und unterstützt werden die Streitschlichter(innen) von Frau Göckler und Frau Lagoda.
Neben Leistungsdefiziten der Schülerinnen und Schüler unserer Schule treten immer
häufiger Probleme im Sozialverhalten auf. Zunehmend muss die Schule Erziehungsarbeit leisten, um auch die soziale Intelligenz unserer Schüler zu fördern. Dabei ist es nicht nur wichtig, Defizite im
Sozialverhalten zu verringern oder
abzubauen, sondern auch positives Verhalten zu stärken und zu unterstützen.
Neben der täglichen Arbeit der Klassen- und Fachlehrer, auch in Zusammenarbeit mit den Eltern, soll das Konzept der Streitschlichtung an unserer Schule das
Sozialverhalten unserer Schülerinnen und Schüler nachhaltig verbessern und
somit das Schulklima positiv beeinflussen.
Das Konzept der Streitschlichtung oder Mediation existiert seit vielen Jahren
erfolgreich an unserer Schule und hilft vor allem Schülerinnen und Schülern der
Klassen 5 bis 7 dabei, Konflikte selbstständig zu lösen und somit eine Eskalation zu vermeiden.
In jedem Schuljahr werden interessierte Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 zu Streitschlichtern ausgebildet. Diese Ausbildung erfolgt durch zwei ausgebildete Koordinatoren an unserer Schule. Aufgrund der hohen Akzeptanz innerhalb der Schülerschaft konnte bislang in jedem Schuljahr eine mindestens zwölfköpfige Gruppe von Streitschlichtern mit Erfolg ausgebildet werden. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhalten die Streitschlichter ein zusätzliches Zertifikat, das sie ihren künftigen Bewerbungsschreiben beilegen können. Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass sich dies ihre Chance auf einen Ausbildungsplatz dadurch durchaus erhöhen kann.
Sobald die Ausbildung der neuen Schlichter abgeschlossen ist (meist kurz vor dem Ende der Klasse neun), werden die Schlichter tätig. Sie werden dabei von den Schlichtern des vorangegangenen Jahrgangs, und den Koordinatoren unterstützt. Zu Beginn müssen die frisch ausgebildeten Schlichter noch sehr stark betreut werden, da die Praxis erneut Schwierigkeiten mit sich bringt, die nicht zuvor während der Ausbildung in Rollenspielen erprobt werden konnten. Spätestens am Ende der Klasse 9 haben sie aber meist ein hohes Maß an Selbstständigkeit entwickelt und können dann auch den Dienst der Zehntklässler übernehmen, die nun verstärkt für ihren Abschluss lernen müssen.
Schlichtungen finden in der Regel während der Unterrichtszeit statt, wenn möglich unmittelbar nachdem es zum Streit gekommen ist. Die Streitenden sowie der Schlichter unterrichten die betreffenden
Lehrkräfte darüber bzw. holen die Erlaubnis
hierzu ein. In der Regel dauert eine Schlichtung etwa 20 Minuten, sodass eine halbe Unterrichtsstunde von den betreffenden Schülern selbst nachgeholt werden muss. Außerdem werden viele Schlichtungen
bereits während der Pausendienste durchgeführt oder zumindest begonnen, was natürlich nicht immer möglich ist. In erster Linie sollen während der Pausendienste Termine für Schlichtungen geplant
werden und Vorgespräche stattfinden. Außerdem kommt es gerade innerhalb der Pausen vermehrt zu Streitigkeiten, die erst zu Beginn der nächsten Unterrichtsstunde auffallen, etwa weil die Schüler eine
Lehrkraft informieren. Montags, mittwochs und freitags können die Lehrkräfte „Streithähne" z.B. innerhalb der beiden großen Pausen direkt zu den Schlichtern in den SV-Raum schicken.
Zu Beginn jedes Schuljahres erhält jede Klasse der Jahrgänge 5 bis 7 einen Informationstext, der auch in den Klassen ausgehängt wird: Dieser erklärt Sinn
und Ablauf einer Schlichtung. Die Schlichter wollen den Schülern helfen eine konstruktive und gewaltfreie Lösung ihres Konfliktes ohne die Beteiligung einer
Lehrkraft zu finden. Es geht nicht darum einen Schuldigen finden, sondern eine
Regelung dafür, wie die Kontrahenten weiterhin miteinander umgehen wollen. Nur
eine Lösung, mit der beide Parteien zufrieden sind, wird dabei angestrebt und in einem Schlichtungsvertrag festgehalten. So soll die Streitschlichtung einen großen Beitrag liefern gewaltfrei
miteinander auszukommen und weiteren Ärger und damit verbundene Störungen im Unterricht zu vermeiden.